Haushalt organisieren mit der KonMari-Methode
- Olivia Ruderes
- 5. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
So gelingt es dauerhaft
Ein aufgeräumter Haushalt bringt mehr als nur ein schönes Zuhause – er schafft Klarheit, Struktur und emotionale Entlastung. Doch viele Aufräumversuche scheitern nach kurzer Zeit: Die Unordnung kehrt zurück, Schränke füllen sich erneut, und das Chaos ist wieder da. Die KonMari-Methode, entwickelt von der japanischen Aufräumexpertin Marie Kondō, bietet hier einen nachhaltigen Ansatz, der weit über oberflächliches Aufräumen hinausgeht. Sie verbindet Minimalismus mit Achtsamkeit – und hat weltweit Millionen Menschen geholfen, ihr Zuhause neu zu ordnen.
In diesem Artikel erfährst du 5 zentrale Tipps, wie du mit der KonMari-Methode deinen Haushalt organisieren kannst – dauerhaft, strukturiert und mit Freude.

Nach Kategorien aufräumen – nicht nach Räumen
Ein grundlegender Unterschied zu klassischen Aufräumstrategien ist, dass bei KonMari nicht Raum für Raum sortiert wird, sondern nach Kategorien. Marie Kondō unterscheidet dabei in einer festen Reihenfolge: Kleidung, Bücher, Papiere, Kleinkram (Komono) und zuletzt Erinnerungsstücke.
Warum diese Reihenfolge? Weil sie hilft, den Aufräumprozess zu strukturieren und emotionale Überforderung zu vermeiden. Es ist leichter, sich von alten Socken zu trennen als von Fotos aus Kindertagen. Durch das Kategorisieren sieht man zum ersten Mal wirklich, wie viel man besitzt – etwa wenn plötzlich alle Kleidungsstücke aus dem ganzen Haus auf einem Haufen liegen. Das schafft Bewusstsein und erleichtert das Aussortieren.
„Does it spark joy?“ – Die Frage, die alles verändert
Der wohl bekannteste Aspekt der KonMari-Methode ist die Frage: „Does it spark joy?“ – also: „Macht mir dieser Gegenstand wirklich Freude?“ Das klingt zunächst ungewohnt, ist aber unglaublich effektiv.
Anstatt Dinge nach ihrem praktischen Nutzen oder ihrem Zustand zu bewerten, geht es darum, eine emotionale Verbindung herzustellen. Jedes Teil wird bewusst in die Hand genommen und daraufhin geprüft, ob es Freude auslöst. Wenn nicht – darf es gehen.
Dieser achtsame Umgang mit Besitz verändert nicht nur das Zuhause, sondern auch den Blick aufs Konsumverhalten. Wer nur Dinge behält, die glücklich machen, beginnt automatisch, weniger, aber bewusster zu kaufen. Und genau das führt zu einem dauerhaft aufgeräumten Haushalt.
Jedem Gegenstand seinen festen Platz geben
Ordnung entsteht nicht durch Ausmisten allein – sondern durch Systeme, die funktionieren. Deshalb ist ein weiterer zentraler KonMari-Grundsatz: Jeder Gegenstand bekommt einen festen Platz.
Wenn Dinge keinen definierten Ort haben, landen sie schnell irgendwo – auf Tischen, Stühlen oder im „Krimskrams-Schrank“. Sobald alles seinen Platz hat, wird das Aufräumen einfacher und schneller, weil klar ist, wo was hingehört.
Hilfreich sind hier praktische Ordnungshelfer wie Schachteln, Körbe oder Schubladenteiler. Auch Marie Kondō selbst nutzt einfache Schuhkartons als Boxen für Unterwäsche, Kabel oder Kosmetik. Wichtig: Der Stauraum sollte funktional UND visuell ansprechend sein – denn wer sich über die Ordnung freut, hält sie leichter aufrecht.
Familienmitglieder einbeziehen und Verantwortung teilen
Gerade in Familienhaushalten ist es wichtig, dass nicht alles an einer Person hängen bleibt. Auch Kinder können – je nach Alter – lernen, was „Freude machen“ bedeutet und sich aktiv am Ordnungsprozess beteiligen.
Die KonMari-Methode empfiehlt, dass jeder seinen eigenen Bereich aufräumt, also z. B. die eigenen Spielsachen oder Kleidung. So lernen schon die Kleinsten, Verantwortung für ihre Dinge zu übernehmen.
Gleichzeitig fördert das gemeinsame Aufräumen das Bewusstsein für Besitz und Gemeinschaft. Statt ständiger Diskussionen über herumliegende Schuhe oder Geschirr wird Ordnung zur gemeinsamen Haltung – und das Zuhause zu einem Ort, den alle gerne mitgestalten.
Aufräumen ist ein Prozess – und du musst ihn nicht allein gehen
Ein häufiges Missverständnis: Ordnung entsteht einmal – und bleibt dann für immer. In Wahrheit ist Ordnung ein Prozess, der Veränderung und Entwicklung begleitet. Bedürfnisse ändern sich, Lebensphasen auch – und das spiegelt sich im Haushalt wider.
Gerade der Anfang kann überwältigend wirken, besonders wenn sich über Jahre hinweg Dinge angesammelt haben. Hier kann Unterstützung von außen den entscheidenden Unterschied machen. Ein professionelles KonMari-Coaching hilft nicht nur beim praktischen Umsetzen, sondern auch beim inneren Loslassen.
Mit fachkundiger Begleitung lassen sich Blockaden auflösen, Entscheidungen leichter treffen und neue Routinen entwickeln. Der Weg zur Ordnung muss kein einsamer sein – manchmal reicht ein einfühlsamer Impuls, um langfristig etwas zu verändern.

Warum die KonMari-Methode so erfolgreich ist
Die Beliebtheit der KonMari-Methode ist kein Zufall: Sie ist mehr als ein Trend, sie ist eine Haltung. Wer sich einmal ernsthaft mit der Frage beschäftigt hat, welche Dinge wirklich Freude machen, kann nicht mehr gedankenlos konsumieren.
Statt strikter Regeln bietet die Methode einen klaren, aber sanften Rahmen. Sie verbindet Achtsamkeit, Minimalismus und Ästhetik – und macht Schluss mit der Vorstellung, man müsse sich durch das Aufräumen „quälen“.
Wichtig: Die Methode funktioniert für jede Lebenssituation – vom Single-Haushalt bis zur Großfamilie. Sie passt sich flexibel an und kann auf alle Bereiche angewendet werden: Kleidung, Küche, Bad, Keller, Digitales – sogar Beziehungen oder Zeitmanagement können mit der Grundfrage „Does it spark joy?“ reflektiert werden.
Fazit: Ordnung mit System – und Herz
Wenn du deinen Haushalt organisieren willst, dann bietet die KonMari-Methode nicht nur Tipps, sondern einen echten Perspektivwechsel. Es geht nicht darum, möglichst wenig zu besitzen – sondern darum, nur das zu behalten, was dich wirklich glücklich macht.
Die gute Nachricht: Jeder kann Ordnung lernen – und darf sich dabei Zeit lassen. Schritt für Schritt entsteht ein Zuhause, das nicht überfordert, sondern stärkt. Und wenn du dir dabei Unterstützung wünschst, stehen wir dir gerne zur Seite.
Olivia Ruderes
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