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„Es tut mir leid, Sie haben Prokrastination!“

Inhalt

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  • „Es tut mir leid, Sie haben Prokrastination!“
    • Die Diagnose
    • Das Aufklärungsgespräch
    • Das Problem
    • Die ersten Erkenntnisse
    • Die Zwickmühle
    • Die Abkürzung
    • Die Listen-Methode
    • Der Rückblick
    • Die Quicktipps

Die Diagnose

Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem ich die Diagnose bekam. Ich hatte mich schon länger unwohl gefühlt, müde, geschlaucht, gestresst. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, mir fehlte die Luft zum Atmen. Leider bin ich ein Mensch, der glaubt, immer alles allein lösen zu müssen. Aber als selbst meine Tochter sagte: „Mama, vielleicht solltest du doch einmal zum Arzt gehen“, wusste ich, es ist höchste Zeit.

Plötzlich saß ich da, im Behandlungszimmer, und blickte in die ernste Miene von Doktor Mustermann: „Es tut mir leid, Sie haben Prokrastination.“

Prokrastination = Das Verschieben von anstehenden Aufgaben oder Tätigkeiten

Das Aufklärungsgespräch

Mir stockte der Atem, doch im nächsten Moment sprudelten die Fragen nur so aus mir heraus. „Was ist das? Ist das was Ernstes? Wie bekommt man das? Ist das ansteckend?“ – „Beruhigen Sie sich! Es ist nicht so schlimm. Im Volksmund nennt man die Krankheit auch ‚Aufschieberitis‘ oder das ‚Das-mache-ich-morgen-Syndrom‘. Im Normalfall ist sie gut heilbar und wir erzielen deutliche Erfolge mit diversen Therapieformen. Wir stehen das gemeinsam durch.“

Sofort entspannte ich mich. ‚Heilbar‘ war das Wort, das ich hatte hören wollen.

„Ich werde Ihnen nützliche Tipps geben, die zur Heilung beitragen. Es gibt verschiedene Methoden, und Sie suchen sich aus, womit Sie sich am wohlsten fühlen!“

Das Problem

Da ich mittlerweile weiß, dass mehr Menschen als gedacht mit demselben Problem zu kämpfen haben, möchte ich gerne Doktor Mustermanns Tipps mit euch teilen. Immer wieder habe ich in meinem Leben verschiedenste Dinge aufgeschoben, was sich auch auf mein Zuhause ausgewirkt hat. Es wurde nach und nach unordentlicher und unübersichtlicher. Dies führte letztendlich zu oben erwähnten Symptomen.

 „Aber ich bin doch kein fauler Mensch!“, jammerte ich verzweifelt im Behandlungsraum. „Ich mache sooo viel!“

Die ersten Erkenntnisse

Nein, Prokrastination hat nichts mit Faulheit zu tun. Es ist keine angeborene Charaktereigenschaft. Das mal gleich zum Trost! Wenn du die Diagnose bekommst, solltest du vorab die wichtigste Frage klären: Welche Dinge schiebst du auf und warum? Je besser du dich selbst kennst, desto schneller wirst du aus der Krise finden. Prokrastination ist eine Vermeidungs- oder Verteidigungsstrategie. Du stellst etwas hinten an, wenn du Angst davor hast, wenn es dich mental und physisch stresst, oder weil du nicht versagen willst. Du weißt nicht, wo du beginnen sollst, und machst vieles dann erst last-minute, was dich noch mehr stresst.

Wenn du hingegen Dinge tust, die dich erfreuen und dir Spaß machen, schüttet dein Körper Dopamin aus. Du fühlst dich herrlich. Etwas Unangenehmes aufzuschieben, hat denselben Wohlfühleffekt. Du schüttest genauso Dopamin aus und Prokrastination wird immer mehr zur Gewohnheit oder gar zur Sucht. Leider verhält es sich hierbei wie bei einer echten Sucht. Für einen kurzen Moment geht es dir besser, du erfährst Erleichterung. Aber insgesamt verschlimmert sich die Lage immer mehr. Das Unerledigte schwebt wie eine dunkle Wolke über dir.

Ist es Faulheit? Wenn nicht, was ist es dann?

Die Zwickmühle

Wie jedoch soll das funktionieren? Du willst dich jetzt sofort besser fühlen, sollst aber nach Möglichkeit nichts mehr aufschieben. Dann nimm den Druck raus! Beobachte deine eigenen Gedankengänge! Denkst du nette Dinge über dich oder bist du voller Schuldgefühle und schlechtem Gewissen? Hast du vielleicht manchmal zu hohe Erwartungen an dich selbst und steckst dir zu hohe Ziele? Bist du zu perfektionistisch?

Bleibe realistisch und höre vor allem auf, dich mit anderen zu vergleichen! In der heutigen Welt sind wir oft so überlastet, dass wir uns eben nur in kleinen Schritten auf unsere Art voran arbeiten können.

Die Abkürzung

Das Wichtigste ist auf alle Fälle, dass du ins Tun kommst. Fang…einfach…an!!! Wenn du dir eine kleinere Aufgabe vorknöpfst und deinen Perfektionismus herunterschraubst, hast du sofort einen positiven Effekt, sprich eine Belohnung für deine Bemühungen. Viele folgen der Devise ‚Alles oder nichts‘ und setzen sich damit massiv unter Druck. Widme doch einfach mal nur ein paar Minuten einer lästigen Aufgabe!

Hier ein Beispiel: Du hast das Staubsaugen mehrmals aufgeschoben? Dann nimm dir vor, zumindest 10 Minuten staubzusaugen! Sei nicht übertrieben gründlich, sauge nur die Flächen, an die du leicht herankommst! Vielleicht hast du nach den 10 Minuten sogar noch Lust weiterzumachen. Wenn nicht, auch gut. Bähm! Hier ist deine Abkürzung.

Was ist der Sinn des Ganzen? Du hast ERSTENS ein sichtbar saubereres Zuhause als vorher, du kannst ZWEITENS stolz auf dich sein und brav Dopamin ausschütten und du hast DRITTENS einen wichtigen Schritt aus der Prokrastinationssucht getätigt. Dein Hochgefühl entsteht diesmal nicht durch Vermeidung, sondern durch ein Erfolgserlebnis. Werde süchtig nach Fortschritt und fokussiere dich immer darauf, was du gerade erreicht hast, nicht auf das, was du nicht erreicht hast!

Die Listen-Methode

Punkto Listen scheiden sich bekanntlich die Gemüter. Bei manchen steigt durch To-Do Listen eher das schlechte Gewissen, als dass sie dadurch gepusht werden. Ich persönlich liebe Listen in jeglicher Form.

Seit Doktor Mustermann mich auf die Erinnerungs-App auf meinem Smartphone aufmerksam gemacht hat, schreibe ich täglich To-Do Listen. Es ist ein sehr befriedigendes Gefühl, die erledigten Aufgaben wieder zu löschen. Diese landen zunächst im Papierkorb und du siehst rückblickend, wieviel du in den letzten Tagen geschafft hast.

Es gibt beim Listen-Schreiben nur ein paar Dinge zu beachten:

  • Die lästigste Aufgabe des Tages kommt immer an die erste Stelle und sollte ehest möglich erledigt werden. Dann brauchst du nicht mehr daran denken.
  • Die Aufgaben und Ziele sollten realistisch sein. Wie lange wirst du vermutlich für die einzelnen Tasks brauchen?
  • Kannst du eine Aufgabe in einzelne Schritte aufbrechen, um Teilerfolge zu erzielen?
  • Kannst du etwas von deiner Liste an andere delegieren?
  • Frage dich, zu welcher Tageszeit du normalerweise am produktivsten bist. Bis du eher ein Morgenmensch oder Abendmensch? Gehe die Dinge zu der für dich besten Zeit an, falls möglich!

Zu welcher Tageszeit bist du am produktivsten?

Der Rückblick

Jetzt, einige Monate später, muss ich zugeben, dass die Probleme hauptsächlich in meinem Kopf existierten – gedankliche Blockaden, zu hohe Ansprüche an mich selbst und ein Fokus auf das Negative anstatt auf die kleinen Erfolge. Mittlerweile überwiegt meine Sucht nach Fortschritt, nicht nach Vermeidung. Manchmal gibt es noch kleine Rückschläge, aber das nehme ich ganz einfach nicht mehr so tragisch. Mein Zuhause ist gemütlich und meistens ordentlich und sauber. Das reicht mir vollkommen.

Die Quicktipps

Zum Abschluss noch ein paar Quick-Tipps von Doktor Mustermann (wegen meiner lustigen Listen-Leidenschaft wär‘s😊):

  • Jede Sekunde ist ein frischer Start. Gib nicht auf!
  • Suche dir Freizeitaktivitäten, die dich regenerieren! Dann hast du mehr Energie für Dinge, die getan werden müssen.
  • Setze dir fiktive Deadlines für bestimmte Tätigkeiten!
  • Fühle dich nicht schuldig, sondern führe dir vergangene Erfolge vor Augen!
  • Verschwende keine Energie an Dinge, die du nicht kontrollieren oder beeinflussen kannst!

Ich wünsche dir gutes Gelingen! Wenn ich es geschafft habe, schaffst du es auch!

Geschrieben von: Kathi Klarer-Engelhardt

www.schlichtwegeinfach.com

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1 Comments

  1. Natascha sagt:
    15. November 2024 um 6:46 Uhr

    Liebe Kathi, wirklich toller Artikel und ich denke er trifft den Punkt!

    Antworten

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